Wenn es nach den Chemnitzer Piraten geht, verdient Chemnitz eine moderne und schnelle Fernverkehrsanbindung. Auf Grund der auslaufenden Reservierung bestimmter Gleise und der zögerlichen Reaktionen der deutschen Bahn und des Landes, steht dieser Wunsch jedoch auf der Kippe.
Chemnitz ist eine der wenigen Großstädte in Deutschland, welche keinen Anschluss an das deutschlandweite ICE-Netz hat.
Den Chemnitzer Piraten wurde nun mitgeteilt, dass die Korridore zum Ausbau der geplanten ICE Strecke von Nürnberg über Chemnitz nach Dresden (Franken-Sachsen-Magistrale) nur noch bis Ende diesen Jahres reserviert sind.
Ab nächsten Jahr werden die Korridore nicht mehr zur Verfügung stehen, und Chemnitz rückt dadurch einen Schritt weiter von einer ICE Anbindung weg.
Die Chemnitzer Piraten fordern deshalb den sächsischen Verkehrsminister auf, die Reservierung der Korridore zum Ausbau der „Franken-Sachsen-Magistrale“ zu verlängern und den Ausbau und die Begradigung dieser zur ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke in den sächsischen Verkehrsplan festzuschreiben.
Weiterhin fordern die Chemnitzer Piraten, den Ausbau der Verbindung Chemnitz-Geithain-Leipzig für den ICE-Betrieb ebenfalls mit darin aufzunehmen.
Diese beiden zukunftsweisenden Infrastrukturmaßnahmen würden die Region Chemnitz-Zwickau überhaupt erst ans ICE Netz anbinden, gleichzeitig würde sich die Reisezeit zwischen Dresden und Nürnberg von 4,5 Stunden auf 2h reduzieren. Der zusätzliche Ausbau der Strecke Chemnitz-Leipzig würde im Vergleich mit der Neubaustrecke im Thüringer Wald sogar eine 30 Minuten kürzere Reisezeit zwischen Berlin und Nürnberg ermöglichen ohne die dortigen geplanten und enorm teuren Tunnelabschnitte.
Der Vorsitzende der Piratenpartei Chemnitz kommentiert das so: „Eine moderne Stadt mit viel Industrie braucht in unseren Augen einfach eine moderne und schnelle Fernverkehrsanbindung. Diese Chance darf sich das Land Sachsen und das wirtschaftliche und demografische Oberzentrum Chemnitz-Zwickau nicht entgehen lassen. Es gibt viele moderne Unternehmen, vor allem in der IT-Branche, welche ihre pendelnden Mitarbeiter lieber mit einem ICE, als mit einem Firmenwagen, auf den Weg schicken würden. Im Zug können die Mitarbeiter nämlich arbeiten, sind damit günstiger unterwegs und auch noch schneller da. Aus dem Grund wird eine gute Bahnanbindung zu einem entscheidenden Standort und Wirtschaftsfaktor für Neuansiedlungen.“
Bild: CC-SA-3.0 Sebastian Terfloth
2 Kommentare zu “Der ICE für Chemnitz vom Tisch?”