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Den Tätern auf der Spur… der Rundgang

Am 5. März 2015 jährt sich die Bombardierung von Chemnitz zum 70. Mal. Anlässlich dieses Jahrestages veranstaltet das Bündnis Chemnitz Nazifrei eine Spurensuche der Nazi-Tatorte.

Beginn des Rundganges: 15 Uhr, mit folgenden Stationen:

1. DAStietz
Enteignung jüdischer Unternehmen am Beispiel des Kaufhaus Schocken und einer jüdischen Bäckereikette

2. Reichenhainer Straße/Ecke Altchemnitzer Straße
Die Verantwortung der Deutschen Reichsbahn bei der Deportation von Juden und Jüdinnen in die Konzentrations- und Vernichtungslager, beim Transport von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern sowie bei der Beförderung von Soldaten und Kriegsmaterial an die Front

 3. Altchemnitzer Straße 12
Hier wohnten einige Zeit die Täter des NSU. In Chemnitz radikalisierten sie sich *auch *und bereiteten mit Unterstützung der Chemnitzer Neonazi-Szene ihre Morde vor.

4. Altchemnitzer Straße
Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit in den Astrawerken AG

5. Annaberger Straße/ Ecke Rößlerstraße
Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit in der Auto-Union

6. Annaberger Straße/ Lothringerstraße
Enteignung der jüdischen Unternehmen Marschel Frank & Sachs AG und Siegfried Peretz AG

 7. Moritzstraße
Bernhard Kuhnt – öffentliche Entwürdigung eines SPD-Reichstagsabgeordneten

8. Falkeplatz 2
Die Rolle der Deutschen Bank bei der Finanzierung der Nazi-Verbrechen, der Rüstung und der Kriegsführung

Hintergrund
Die Bombardierung der Stadt Chemnitz am 5. März 1945 hatte eine Vorgeschichte, die im Zuge des Gedenkens vergessen wird. Auch aus Chemnitz wurden Juden*innen in Vernichtungslager transportiert. Über 30000 Zwangsarbeiter*innen wurden nach Chemnitz verschleppt und zu unmenschlicher Arbeit gezwungen. In Schwerpunktbetrieben kamen Häftlinge des KZ Flossenbürg zum Einsatz. Menschen mit Behinderung wurden in Krankenhäusern sterilisiert und in Euthanasieanstalten gebracht, politische Gegner wurden verfolgt. Sinti und Roma, Homosexuelle und „Asoziale“ wurden stigmatisiert und in Vernichtungslager deportiert. All dies geschah unter den Augen der Bevölkerung. Es wird die Rolle der Deutschen Reichsbahn bei der Deportation von Juden*innen in die Vernichtungslager, beim Transport von Zwangsarbeiter*innen sowie von Soldaten und Kriegsmaterial an die Front beleuchtet. Bei der Spurensuche soll die Gegenwart nicht aus dem Blick verloren werden. In Chemnitz radikalisierte sich der NSU und bereitete mit Unterstützung der Chemnitzer Neonazi-Szene seine Morde vor. Wir gedenken der 10 ermordeten Menschen. Im Rahmen des Rundgangs finden thematische Zwischenkundgebungen statt: Enteignung und Arisierung jüdischer Unternehmen, die Verantwortung der Deutschen Reichsbahn, Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit in der Auto-Union und in den Astrawerken, Entwürdigung eines Reichstagsabgeordneten, Verantwortung der Deutschen Bank, der NSU in Chemnitz.

Für weitere Informationen steht euch die Website oder die Facebook-Seite zur Verfügung.

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